Meta Quarck-Hammerschlag: Erste Frau im Magistrat
Das Gemälde von Ottilie W. Roederstein präsentiert Meta Quarck-Hammerschlag als Stadtverordnete in dunkler Kleidung vor einem blauen Hintergrund ohne jegliche weitere Attribute. Die Stadträtin blickt ernst den Betrachter an. Brille und Halsschmuck geben dem Gemälde seinen realistischen Duktus. Das Gemälde wurde 1926 von der Frankfurter Künstlerhilfe erworben und gelangte darüber neben weiteren Porträtarbeiten von Roederstein in das Historische Museum.
Meta Quarck-Hammerschlag (1864-1954), geboren als Meta Heinrichs am 21. Dezember 1864 in Höchst, war die erste Frau, die als Stadtverordnete im Frankfurter Magistrat saß. Ihr Vater, ein Chemiefabrikant, war Mitglied des Frankfurter Hauspflegevereins. Sein soziales Engagement beeinflusste wohl auch die Tochter, die sich ebenfalls früh in diesem Verein engagierte. Die Frauenrechtlerin Meta Quarck-Hammerschlag kämpfte für das Frauenwahlrecht und setzte sich auch für Frauenbildung und -studium ein. Sie war eine der ersten Frauen, die in das Armen- und Waisenamt gewählt werden, saß im Ausschuss für Gefährdetenfürsorge und war Mitinitiatorin einer Beratungsstelle für Frauen mit Geschlechtskrankheiten. 1911 trat Meta Quarck-Hammerschlag in die SPD ein; von 1919 bis 1924 und wieder ab 1926 war sie Mitglied der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung. In den Jahren 1920 und 1921 war Meta Quarck-Hammerschlag eine der Gründerinnen der Arbeiterwohlfahrt in Frankfurt und wurde Vorsitzende des Bezirksausschusses Hessen-Nassau. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde sie 1933 ihres Amtes enthoben und zog sich während des Zweiten Weltkrieges auf das Land zurück. Kurz nach dem Krieg kehrte sie aber wieder nach Frankfurt zurück und trieb die Wiedergründung der Arbeiterwohlfahrt voran. 1952 wurde Meta Quarck-Hammerschlag das Bundesverdienstkreuz sowie eine Ehrenrente der Stadt Frankfurt verliehen. Sie starb am 11. August 1954.