Die Schlacht bei Kronberg 1389
Mit über 100 Gefallenen und 600 Gefangenen verlor Frankfurt die große Schlacht bei Kronberg am 13. und 14. Mai 1389 gegen „Raubritter“ und Fürsten.
Mit der Schlacht von Kronberg endete der ersten Städtekrieg des Mittelalters. Südwestdeutsche Städte verbündeten sich gegen Fürsten und Landadel. Sie wurden zwar mehrfach besiegt, blieben aber unabhängig - anders als viele verarmte Ritter („Raubritter“), die den wachsenden Herrschaftsgebieten der Fürsten einverleibt wurden. Die Frankfurter unterlagen nicht den Rittern von Kronberg, sondern den Truppen des Pfalzgrafen Ruprecht von der Pfalz, der später deutscher König wurde.
Das Gemälde ist wie eine Bildergeschichte lesbar. Im unteren Bild sieht man links, wie ein Dorf angezündet und Bäume „geschält“ werden. Dann folgt die Schlacht im oberen Bildstreifen. Rechts im Hintergrund liegt das ummauerte Frankfurt. Von hier aus bewegt sich ein großes Heer unter dem schwarzen Doppeladler der Reichsstadt nach links. Im Vordergrund aber fliehen die Frankfurter bereits zurück zur Stadt vor den von links anstürmendem Panzerreitern unter den Bannern der Herren von Kronberg (schwarz-weiße Streifen) und des Pfalzgrafen vom Rhein (blau-weiße Raute). Die Botschaft ist deutlich: Die Überzahl der Bürger wird von der Minderzahl der Ritter geschlagen. Im unteren Bildstreifen stehen die Ritter des Pfalzgrafen als Sieger den Frankfurter Soldaten gegenüber. Man brachte die gefangenen Anführer nach Kronberg, um Lösegeld zu erpressen.
Die Kronberger ließen ihren Sieg im frühen 15. Jahrhundert auf einem später verlorenen Wandteppich verewigen, der als Vorlage für drei Gemälde diente. Eines davon gelangte, nachdem Kronberg 1704 an Kurmainz fiel, in das kurfürstliche Archiv und von dort in den Besitz des Mainzer Rechtshistorikers Franz Joseph Bodmann (1754–1820). Von ihm erwarb der Frankfurter Historiker Johann Karl von Fichard (1773–1829) das Gemälde und schenkte es der Stadtbibliothek. Mit dessen Kunstbeständen kam es 1878 an das Historische Museum.