Brückenhahn von der „Alten Brücke“
Der „Briggegiggel“ (Brückenhahn) markiert als eines der ältesten Wahrzeichen den Verkehrsknotenpunkt an Main und „Alter Brücke“.
Die Alte Brücke aus dem 13. Jahrhundert zog die Verkehrsströme in die Stadt und sicherte Frankfurts Karriere als bedeutender Knotenpunkt. Obwohl sie aus Stein gebaut war, setzten ihr Verkehr, Hochwasser und Eis immer wieder zu.
Als 1739 die Brücke stark beschädigt wurde, beschloss die Stadt umfassende Reparaturarbeiten, die aber erst 1741 begannen. Johann Friedrich von Uffenbach übernahm die Bauleitung. Maurer, Steinmetze und Zimmerleute waren daran beteiligt. Die Stadt scheute keine Kosten. Die Arbeiten waren mit der Aufstellung des Brückenkreuzes samt vergoldetem Hahn im Jahr 1750 beendet.
Der erste schriftliche Hinweis auf den Brückenhahn stammt von 1401, die erste Abbildung von 1405. Der Brückenhahn diente weithin als Zeichen: Er sollte die tiefste Stelle im Fluss anzeigen. Bis 1613 fanden hier Hinrichtungen durch Ertränken statt. Zudem verweist der Hahn auf ein beliebtes Sagenmotiv: Ein Brückenbaumeister wurde mit der Brücke nicht fertig und ging deshalb einen Pakt mit dem Teufel ein. Er versprach dem Teufel das erste lebendige Wesen, das über die fertig gebaute Brücke gehen würde, und schickte einen Hahn darüber. Der Teufel begann aus Wut, die Brücke zu zerstören. Er konnte aber nur zwei Löcher in deren Mitte reißen, die sich allerdings nicht mehr zumauern ließen. Deshalb lagen dort Holzbalken, die in Kriegszeiten entfernt wurden. Die Brüder Grimm nahmen das Motiv als „Die Sachsenhäuser Brücke zu Frankfurt“ in ihre Sagensammlung auf.
Der Hahn wurde im Laufe der Jahrhunderte öfter ersetzt, da er gestohlen wurde oder in den Main fiel. Vieles spricht dafür, dass der Hahn im Museum jener von 1750 ist. Er zeigt deutliche Spuren, die sich auf den Schusswechsel zwischen Franzosen und Bayern während der Befreiungskriege 1813 zurückführen lassen. 1950 kam er in die Sammlung und diente dem aktuellen Hahn auf der Alten Brücke als Modell.