Fahne des Heizer- & Maschinisten-Vereins Nied & Umgebung
Arbeiter und Angestellte schlossen sich zu Interessenverbänden zusammen.
Die Industrialisierung Frankfurts im 19. Jahrhundert führte zur Gründung von zahlreichen Berufsverbänden. In den westlichen Vororten Nied und Griesheim schlossen sich Heizer und Maschinisten 1893 zu einem Verein zusammen. Als Zweck des Vereins nennen die Statuten „gegenseitige Aufklärung und Mitteilung über geschäftliche Fragen und Gegenstände, um die Ausbildung des Gewerbes möglichst zu fördern und die Kenntnisse in praktischer wie technischer Hinsicht zu heben". Mitglied konnten auch Techniker und Maschinenbauer werden. In wöchentlichen Versammlungen wurden geschäftliche und gewerbliche Themen diskutiert, neue technische Erfindungen vorgestellt und geprüft sowie Fachvorträge zur Fortbildung gehalten. Politische Themen und Unternehmungen wurden in den Statuten ausdrücklich ausgeschlossen.
Zum fünfjährigen Stiftungsfest am 1. Januar 1898 erhielt der Verein eine Fahne mit Quasten und Fransenborten. Als Bildzeichen wählte man für die Vorderseite den Fliehkraftregler einer Dampfmaschine und für die Rückseite Kohlenschaufel und Feuerhaken. Die Fahne gelangte später an den Heizer- und Maschinisten-Verein Griesheim, der sie 1912 dem Museum schenkte.