Umgebungsmodell des Museumneubaus
Das neue Historische Museum entstand gleichzeitig zum Dom-Römer-Quartier: Beide Projekte interpretierten die Maximen „Stadtreparatur“ und „Weiterbauen“ unterschiedlich.
Das Modell stellt den Neubau des Historischen Museums mit dem sanierten mittelalterlichen Gebäudeensemble Saalhof im Maßstab 1:200 in seiner Umgebung mit Fahrtor, Römerberg, Braubachstraße, westlichem Dom-Römer-Quartier, Schirn und Saalgasse dar. Beim 2007 durchgeführten Wettbewerb für den Neubau des Museums standen städtebauliche und architektonische Anforderungen im Vordergrund. 2005 hatten die Auseinandersetzungen über die Bebauung des benachbarten Areals zwischen Dom und Römer begonnen. Diese öffentliche Debatte wirkte sich auf den Neubau des Historischen Museums aus. Im Gegensatz zum Konzept der weitgehenden Rekonstruktion im Dom-Römer-Quartier entschloss man sich beim Historischen Museum für eine moderne Architektur, die sich jedoch deutlich auf die Strukturen der Altstadt sowie auf das Baudenkmal Saalhof beziehen sollte. Der Siegerentwurf von Lederer Ragnarsdóttir Oei Architekten (Stuttgart) öffnet das große Museumsareal durch einen neuen Platz. An dessen Enden werden die Baudenkmäler der staufischen Königsburg und des Hauses Wertheim in den Blick genommen. Das neue Eingangsgebäude ergänzt den seit dem Krieg unvollständig gebliebenen Saalhof und knüpft dabei an den 1944 zerstörten Nordflügel des Bernuspalais an. Das Ausstellungsgebäude ähnelt im Aussehen einem Speicher und erinnert in Größe und Materialität an den Nordbau des Großen Saalhofs, der dort bis 1944 gestanden hat. In den Nischen der nördlichen Fassade werden Originalteile, sogenannte Spolien, von Gebäuden der zerstörten Altstadt gezeigt. Die Verwendung von Mainsandstein bzw. Naturputz sowie die mit Naturschiefer gedeckten Satteldächer nehmen Bezug auf Großbauten der früheren Altstadt. Die neuen Museumsgebäude knüpfen außerdem an den Gassenverlauf der Frankfurter Altstadt vor den Kriegszerstörungen an.