Irene Peschick
Die Abweichung des Blicks
Ausstellungshaus, Frankfurt Einst?
Mit ihrem künstlerischen Projekt "Die Abweichung des Blicks" vervollständigt Irene Peschick die Galerie der "Stadtbilder" in der Dauerausstellung.
Mit Fotografie, Zeichnung und poetischen Texten schafft Irene Peschick einen gegenwärtigen, intermedialen Zusammenhang und eröffnet damit einen künstlerisch-abstrakten Blick auf Frankfurt.
In Kassel geboren, studierte Peschick an der dortigen Kunstakademie bei Prof. Arnold Bode, dem renommierten Gründer der documenta. Danach zog sie nach Frankfurt, das ihr Hauptschaffensort wurde und in dem sie in Ausstellungen präsent blieb. Seit 2021 lebt Peschick wieder in Frankfurt.
Das Historische Museum Frankfurt wird das Gesamtwerk der Künstlerin bewahren und weiterhin öffentlich machen.
Gezeigt werden Arbeiten, die wesentliche Momente ihres Schaffens – insbesondere von den 1990er Jahren bis heute – antasten, und sich damit einer Essenz ihres Oeuvres annähern. Großformatig, schwarz-weiß, evoziert die Fotoarbeit Der Quergestellte Augenblick der Zeit (1991), eine Sequenz aus Foto-Fahnen, ein subjektives, abstraktes Bild von Frankfurt. Darin bezieht sich Peschick auf die Semiotik des uralten chinesischen Weisheitsbuches "I Ging" (Buch der Wandlungen, 3. Jhd. v. Chr.), welches ihr gesamtes Werk prägte. Im Zusammenspiel von Fotografie, Zeichnung und Poesie wird Peschicks Aussage über die Dynamik zwischen Leben und Abstraktion von Strenge, Stille und Distanz bestimmt. Das zentrale Thema ist die Beständigkeit von Veränderung und Zeit-Wahrnehmung. "Zeitzerstreut" oder "Time-chips", "Verstand + Atem" sind Titel von Ausstellungen: die nicht-messbare Zeit verschmilzt zum Zeit-PUNKT, zur Sekunde des rasenden Rhythmus der Stadt und ihrer Menschen.
"VERSCHWINDEN IN DER GESCHWINDIGKEIT" sagt Peschick.
Wie die Stadt sich auf die Menschen auswirkt, bezeugen die Emoji-Blicke Zeichnungen (ab 2014 – 2022) der Künstlerin. Mit nur wenigen präzisen Linien ergreift sie die Signale der Smartphone-Sprache, die Beschleunigung und Ortslosigkeit von Kommunikation. "Molekulare Kommunikation", "Alles ist überall" – Peschicks poetischer Text in Verbindung mit ihren anderen Medien macht aus dem Werk der Künstlerin ein Zeugnis von Vergänglichkeit und Dauer.
"Irene Peschick. Die Abweichung des Blicks" schließt sich einer Auseinandersetzung des Historischen Museums mit dem Schaffen von Fotografinnen aus Frankfurt an, die 2024 in der Sonderausstellung Frankfurt: Stadt der Fotografinnen 1844 – 2024 eine umfangreiche Präsentation erhalten wird.
Eine Kooperation mit dem Frauenreferat Frankfurt
Kuratorin
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