Bauzaun der EZB mit Pinocchio-Darstellung
20 Graffitikünstler waren eingeladen zur Gestaltung von 400 Quadratmetern Malgrund rings um die EZB-Baustelle.
Die Europäische Zentralbank stellte im Mai 2012 Teile ihres Bauzauns für Graffitikünstler zur Verfügung. Dabei stiftete sie neben den Kiefernholzplatten auch die Farbspraydosen. 15 Künstler waren beauftragt, auf jeweils 7,5 mal 2,5 Metern ein Motiv ihrer Wahl zu sprayen. Die Themen der Sprayer kreisten um die Geldpolitik, die Finanzkrise und deren angebliche und tatsächliche Auswirkungen. Einer der am häufigsten Dargestellten ist EZB-Chef Mario Draghi. Auch Angela Merkel kommt vor. Die Künstler/innen sparten nicht mit Kapitalismuskritik, worin die Europäische Zentralbank kein Problem sah. Einige Motive wurden sogar zur späteren Dokumentation aufbewahrt. Das vorliegende Werk des deutschen Graffitikünstlers Andreas von Chrzanowski (geb. 1979, Künstlername „Case“) zeigt eine Reihe von Pinocchio-Figuren. Bekanntlich wächst die Nase der Holzpuppe mit jeder Lüge ein Stück länger. Auf diese Weise unterstellt der Künstler der internationalen Finanzwelt eine gewisse Lügenhaftigkeit.