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G-Town.
Wohnzimmer Ginnheim

Stadtlabor unterwegs in Ginnheim
24. März bis 4. Juli 2013

Gemütlicher Dorfkern, moderne Wohnblocks: Ginnheim ist ein vielseitiger, ambivalenter und multikultureller Stadtteil Frankfurts: Die dritte Ausstellung aus der Reihe Stadtlabor unterwegs näherte sich der Frage, wie es sich hier wohnt – in „G-Town, im Wohnzimmer Ginnheim”. Initiator war der dortige Geschichtsarbeitskreis im Nachbarschaftszentrum. Die Ausstellung wurde in Vereinsräumen des örtlichen Turnvereins gezeigt, eines der sozialen Zentren im Stadtteil. In 18 Beiträgen zeigten ehrenamtliche Co-Kurator*innen und rund 200 Mitwirkende, wie sie ihren Stadtteil sehen.

Die Ausstellung war eine facettenreiche, generationen- wie kulturübergreifende Auseinandersetzung damit, was es bedeutet, in Ginnheim zu wohnen. Sie versammelte alle Beiträge um einen großen zentralen Tisch, denn Vernetzung im Stadtteil war den Teilnehmer*innen ein wichtiges Anliegen. Von Kindergartenkindern bis hin zu Rentner*innen beteiligten sich alle Altersgruppen an der Erarbeitung. Auch dieses Mal wurden partizipative Elemente integriert, um allen Besucher*innen die Möglichkeit zu geben, sowohl die einzelnen Ausstellungsbeiträge zu kommentieren und zu ergänzen als auch ihre eigene Perspektive zu hinterlassen. So entstand nicht nur ein Brückenschlag zwischen Alt- und Neu-Ginnheim, sondern auch eine Verbindung zwischen Ausstellungsmachenden und Besuchenden. Denn diese Ausstellung war vor allem eine Einladung zum Teilhaben, Vernetzen und Weiterdenken.

Das Stadtlabor gab den Impuls zur Gründung des Ginnheimer Kirchplatzgärtchens, Frankfurts erstem Urban Gardening-Projekt. Der begrünte Kirchplatz in Alt-Ginnheim hat sich zu einem wichtigen Treffpunkt im Stadtteil entwickelt.

Gemacht und gefördert von

Impressum (Download PDF)

Weitere Materialien 

Projektblog
Dokumentation
Stadtlabor unterwegs in Ginnheim: "Die Gärtner und ihre Gärten",
3 Video-Essays von Ljudmila Belkin und Alexandra Vetter:
Video 1
Video 2
Video 3

Für weitere Informationen zum Stadtteil und den Beiträgen bitte den Text ausklappen:

 

Der Stadtteil – Vielfalt an Wohnformen

Der Stadtteil Ginnheim bot sich für eine solche vielschichtige Betrachtung an, denn er zeichnet sich durch heterogene Siedlungs- und Bevölkerungsstrukturen aus: 15.000 Menschen aus aller Welt wohnen hier, sei es im historischen Dorfkern mit seinen Fachwerkhäusern, traditionsreichen Gaststätten und Familienbetrieben, sei es in der von Ernst May geplanten Siedlung am Höhenblick oder der Platensiedlung. In letzteren, 1955 errichteten „Housings” lebten die in Frankfurt stationierten US-Truppen und deren Familien, nach dem Abzug der Alliierten zogen hier viele neue Familien ein.

Die Einzelbeiträge

Die Ausstellung setzte sich aus Einzelbeiträgen verschiedener Stadtlaborant*innen und Kooperationspartner*innen zusammen: Der Geschichtsarbeitskreis setzte sich mit einzelnen, historisch besonders interessanten Wohnbauten auseinander, wie dem 1913 errichteten „Roten Block” oder mit Häusern, die – gestern wie heute – Wohnen und Arbeiten unter einem Dach vereinen.
Wie Kinder und Jugendliche ihren Stadtteil erleben und sich mit ihrer Umgebung auseinandersetzen, wurde in den Beiträgen von Kindertagesstätten und Jugendzentren thematisiert. Die Astrid-Lindgren-Schule führte eine Projektwoche zur „Straße, in der ich wohne” durch. Die Kinder dreier Tagesstätten dokumentierten, welche Orte bzw. Unorte für sie im täglichen Erleben eine Rolle spielen. Der aus den Reihen der Projektteilnehmer*innen geäußerte Wunsch nach einer stärkeren Vernetzung der Bewohner*innen aus den einzelnen Siedlungen wurde damit aufgegriffen und umgesetzt. Der Brückenschlag zwischen Alt-Ginnheim und Neu-Ginnheim wurde dadurch realisiert und auch im Rahmenprogramm weitergeführt.
 
Eine wichtige Rolle im Kontext „Wohnen” spielt auch das Thema Essen: Gemeinsames Kochen und das Erzählen von länderspezifischen Essgewohnheiten und Rezepten fanden sich in Ausstellungsbeiträgen des Jugendzentrums und der Astrid-Lindgren-Schulbetreuung. Neue Kontakte zwischen Ginnheimer*innen verschiedener Herkunft und Wohnlage konnten so hergestellt und vertieft werden.
Unter dem Dach des in Ginnheim angesiedelten Bundesverbands der Migrantinnen haben sich verschiedene Gruppen zusammengefunden, die sich mit eigenen Beiträgen an der Ausstellung beteiligten. Die Frauen setzten sich auf künstlerische oder dokumentarische Art mit den feinen Unterschieden zwischen Wohnung, Heimat und Zuhause auseinander und reflektierten, welche Rolle ihre spezifische Wohnsituation dabei spielt.
Die Zukunft Ginnheims war der Gegenstand von Beiträgen, in denen es um die geplante Nachverdichtung im Stadtteil ging sowie um Urban Gardening als Form der aktiven Aneignung und Gestaltung des eigenen Lebensraums.

Ausstellungsort

TSV Ginnheim
Am Mühlgarten 2
60431 Frankfurt am Main