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Mein Stadionbad –
Eine Ausstellung mit Schwimmbad

Stadtlabor unterwegs im Stadionbad
9. Mai 
16. September 2012
Erste Schwimmversuche, große Liebe oder eingeschworene Freundeskreise. Mit dem Stadionbad verbinden sich schon immer Erinnerungen an sommerliche Erlebnisse. Seit fast 90 Jahren ist das Bad ein wichtiger Ort für viele Frankfurter*innen. Die zweite Ausstellung des partizipativen Ausstellungsformats Stadtlabor unterwegs brachte Erfahrungen und Erinnerungen von Badegästen zum Vorschein und erzählte die lange Geschichte des ältesten Freibads von Frankfurt.

Eine kleine Gruppe passionierter Frühschwimmer*innen initiierte die zweite Stadtlabor-unterwegs-Ausstellung. Über einen Zeitraum von etwa eineinhalb Jahren fanden Treffen statt, um gemeinsam thematisch, inhaltlich und organisatorisch zu arbeiten. Die Stadtlaborant*innen nahmen sich unterschiedlicher Aspekte des Freibads an, thematisierten die denkmalgeschützte Anlage des 1925 im Rahmen der Arbeiterolympiade eröffneten Schwimmbades und präsentierten eine Chronologie anhand von privaten und professionellen historischen Fotografien. Persönliche Erinnerungen und Souvenirs wurden gezeigt sowie Zeitzeug*inneninterviews mit Frankfurter*innen, die seit den 1930er Jahren einen Teil ihrer Jugend in diesem Schwimmbad verbracht hatten. Dem gegenübergestellt wurden die Fakten des Schwimmbadbetriebs, technische Aspekte und der Arbeitsalltag. Ausstellungsort war das Niederräder Freibad, auf 58.000 Quadratmetern Gelände und in den Schwimmbecken unter Wasser. Der partizipative Gedanke wurde auch während der Ausstellungszeit umgesetzt: Es wurden Elemente der Beteiligung integriert, die Bad- und Ausstellungsbesucher*innen dazu anregten, direkt und unmittelbar, aber auch über das Web ihre persönliche Sicht und ihre Geschichte zu integrieren.

Gemacht und gefördert von

Weitere Materialien

Projektblog
Dokumentation
Der Stadionbad-Song
Mein Stadionbad: Zeitzeug*innen erzählen


Für weitere Informationen zu Inhalten, Rahmenprogramm und Gestaltungsprinzipien bitte den Text ausklappen:


 

Die Inhalte

Die fast 90-jährige Geschichte des Bads sollte wieder lebendig gemacht werden. Die lange Geschichte des Orts wurde den Besucher*innen des Freibads durch Tafeln zur Geschichte des Bades nahegebracht, die im Laubengang angebracht waren.
Einer Sammlungsaktion waren Erinnerungsstücke wie etwa Freischwimmerausweise und Bilder zu verdanken. Filminterviews mit Erinnerungen an das Freibad der 1930er bis 1980er Jahre ergänzten den historischen Teil.

Der zweite Ausstellungsschwerpunkt lag auf der Arbeit, die hinter den Kulissen des Freibads täglich geleistet wird. Ein exemplarischer Tagesablauf stellte die Arbeit der Mitarbeiter*innen in den Mittelpunkt. Einen ganzen Tag von 5 Uhr bis 22 Uhr wurden die Mitarbeiter*innen des Stadionbads bei ihren Arbeitsschritten begleitet und ihre Tätigkeiten dokumentiert. Exemplarisch wurde damit gezeigt, welche Mühe und Technik notwendig sind, um das Freibad und die 52.900 m
² große Anlage in Betrieb zu halten. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter*innen des Stadionbads gestaltete sich im Lauf der Monate sehr eng, nicht zuletzt, da die Ausstellung an ihrem Arbeitsort stattfand.

Drittens kamen die Badegäste selbst zu Wort. Wir wollten wissen, wie deren Gewohnheiten aussehen und wo ihre Lieblingsorte sind. Ausgehend von kleinen Interviews, die im Sommer 2011 geführt wurden, entstand im Lauf der Zeit eine „Typologie der Schwimmer”. Insgesamt fünf Stadionbadtypen wurden in der Ausstellung vorgestellt: Wasserratten, Sonnenanbeter*innen, Turmspringer*innen, Poser*innen und Frühschwimmer*innen. In der Badesaison 2012 waren wir außerdem auf der Suche nach weiteren Schwimmbadtypen.

Das Rahmenprogramm

Ein vielseitiges Rahmenprogramm begleitete und ergänzte die Ausstellung, griff unterschiedliche Aspekte auf und vertiefte sie. Im Angebot waren Führungen zur Geschichte des Stadionbads und Gänge durch die Technik unter den Schwimmbecken. Außerdem gab die Interviewstation im Stadionboot mittwochs die Gelegenheit, von seiner eigenen Sicht auf das Bad zu erzählen. Auch die sportlichen Besucher*innen kamen nicht zu kurz: Unterwasserfotos und Schnuppertauchen ließen kaum Wünsche offen. Ebenso wichtig war es, die Stimmen derjenigen einzufangen, die zu den Hauptnutzer*innen des Bades gehören: Kinder und Jugendliche! In einer Projektwoche mit der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus im Juni 2012 wurden daher neue Ausstellungsinhalte erarbeitet, die in der Ausstellung ergänzt wurden.

Die Gestaltungsprinzipien

Studierende der Hochschule Darmstadt, Fachbereich Gestaltung unter der Leitung von Prof. Ursula Gillmann erarbeiteten über zwei Semester mit großem Engagement die Gestaltung der Ausstellung. Insgesamt 16 angehende Gestalter*innen aus den Bereichen Grafik und Produktdesign arbeiteten an der Ausstellung mit. Es wurde vor allem Wert daraufgelegt, das gesamte Schwimmbadgelände in die Ausstellung einzubeziehen und bereits vorhandene Ressourcen zu nutzen. So wurden die Mülltonnen zum Blickfang oder der Sprungturm zum Ausstellungsstück. Außerdem sollte einst Vorhandenes wieder sichtbar gemacht werden. Eine besondere Herausforderung stellten die Sicherheitsbedingungen des Schwimmbads und der Denkmalschutz für die Gestaltung dar, weshalb äußerst bedacht mit dem Ort und seinen Nutzer*innen umgegangen werden musste. Auch die übrigen Ausstellungselemente sollten sich ganz natürlich in ihre Umgebung einfügen und damit einen neuen Blick auf das Gewohnte ermöglichen.

Ausstellungsort

Freibad Stadion,
Mörfelder Landstr. 362,
60528 Frankfurt am Main