Fahne mit dem Porträt Friedrich Schillers vom Eckenheimer Männergesangsverein "Liederlust"
Die Frankfurter Zünfte und Vereine feierten das Schillerfest 1859 mit Bannern und Fahnen in einem Umzug.
Der 100. Geburtstag des Dichters Friedrich Schiller (1759-1805) wurde 1859 groß gefeiert. Höhepunkt war ein Zug mit 7.000 Personen und 27 Festwagen. Die Zünfte repräsentierten sich im Festzug modern, eine Dampfmaschine etwa symbolisierte die industrielle Revolution. Frankfurt bot sich als „Hauptstadt“ des Deutschen Bundes ganz besonders als Ort politischer Proteste an. Da politische Versammlungen im Deutschen Bund vor und nach der Revolution von 1848 verboten waren, wurden zu scheinbar unpolitischen Anlässen Feste gefeiert. Nationalfeste wurden diese dadurch, dass nicht nur in Frankfurt, sondern in vielen Städten dieselben Feste zur gleichen Zeit stattfanden. Damit zeigte die Bevölkerung ihre Einheit und machte ihre Forderungen nach Freiheit und Demokratie sichtbar. Das Mozartfest 1838 bildete den Auftakt, es folgten das Gutenbergfest 1840, das Schillerfest 1859 und schließlich das Bundesschießen 1862. Vereine wie der Eckenheimer Männergesangsverein "Liederlust" nahmen an diesen Festen teil. Die Fahne mit dem Porträt Schillers ließ der Gesangsverein "Liederlust" extra für das Schillerfest am 10.11.1859 anfertigen.