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Diese Auswahl führt Sie zu einigen unserer Highlights – zu bekannten, prächtigen und ungewöhnlichen Ausstellungsstücken, wie auch zu architektonischen Besonderheiten. Sie können sich so einen Einblick in das Museum mit seiner über 800-jährigen Geschichte verschaffen: Von den berühmten Stadtmodellen und der Stauferzeit, über das beeindruckende historische Holztreppenhaus von 1842 bis hin zu besonderen Stücken der Sammler und Stifter des Museums.

Das bekannte Altstadtmodell wurde von 1925 bis 1961 von den Brüdern Hermann und Robert Treuner für das Museum gebaut. Es zeigt den Zustand der historischen Gebäude und Straßenzüge von 1927 und dokumentiert damit die Altstadt, die durch die Bombardierung Frankfurts im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört wurde. Die damaligen, sozial und hygienisch unhaltbaren Zustände werden in den sauber bemalten Gassen und Fassaden des Modells nicht sichtbar. In diesem Sinn war das Modell stets ein Konstrukt: Es entwarf ein reduziertes, harmonisches, romantisches und homogenes Bild der Frankfurter Altstadt, wie es wohl niemals existiert hat.

Die Herrschaftszeichen (Insignien) der deutschen Könige und »römischen« Kaiser wurden bis zum 15. Jahrhundert an verschiedenen Orten im Reich aufbewahrt. Frankfurt war neben Aachen und Nürnberg ab dem 12. Jahrhundert so etwas wie eine Hauptstadt des Alten Reichs: 31 Könige und Kaiser wurden hier gewählt und 10 auch gekrönt. Die 1913 angefertigten Kopien waren Teil eines größeren »Erinnerungsprogramms« an die Tradition Frankfurts als Wahl- und Krönungsort.

Die silberne Schale aus dem 12. /13. Jahrhundert ist ein sehr wertvoller und seltener Fund. Aus dieser Epoche gibt es nur wenige erhaltene Gegenstände aus Silber. Fundstelle und Qualität der Schale lassen vermuten, dass sie in der Umgebung eines Königs in Gebrauch war. Sie ist das bisher einzige Belegstück höfischer Lebensführung im stauferzeitlichen Frankfurt. Vermutlich wurde Salz in ihr serviert – damals ein Luxusgut. Die Schale wurde in den 1980er Jahren bei Ausschachtungen für die Tiefgarage auf dem Frankfurter Römerberg gefunden und war sicherlich Bestandteil eines größeren Silberensembles.

Um 1280 verlor der Saalhof seine Funktion als königliche Wohnanlage. Das Gebäude wurde mehrmals umgebaut und erweitert. Die wohlhabenden Woll- und Tuchhändler Heinrich und Johann Bernus ließen 1715/17 den Saalhof zu einem repräsentativen barocken Stadtpalais erweitern. 1841 wurde das Gebäude durch den Frankfurter Architekten Heinrich Burnitz erneut erweitert. Das original erhaltene Wendeltreppenhaus hat die Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs unbeschadet überstanden.

Ein wichtiges Ausstellungsobjekt zur Stauferzeit ist das Gebäude selbst, der Stauferbau. Die halbkreisförmige Saalhofkapelle ist kurz nach 1200 an die Ostwand des nur wenige Jahre zuvor errichteten Wohn- und Wehrturms angebaut worden. Dass sie später entstanden ist, zeigt die deutliche Baufuge, mit der sie an den Turm angesetzt ist. Der Zugang erfolgte durch den erhaltenen Gang vom Saal des Palasgebäudes aus. In der Kapelle ist heute das »Morgenstern‘sche Miniaturkabinett« untergebracht. Die drei Maler und Restauratoren arbeiteten für fast alle Frankfurter Sammler ihrer Zeit.

Sammlung Waldschmidt
In der Stadtbibliothek wurden seit dem 16. Jahrhundert nicht nur Bücher, sondern auch seltene, kostbare und merkwürdige Objekte gesammelt. Und da die Frankfurter Kaufleute wissen mussten, wo ihre Handelspartner und -güter herkamen, wurden auch kostbare astronomische Instrumente aufbewahrt. Highlight dieser Sammlung, wenn nicht des ganzen Museums, ist der Erdglobus des Johannes Schöner von 1515. Es ist weltweit der älteste Globus mit dem Eintrag »AMERICA« auf der Südhälfte der Neuen Welt.

Sammlung Dalberg
Ein herausragendes Werk der Gemäldesammlung ist das spätmittelalterliche Annenretabel des Meisters von Frankfurt (1504). Es wurde bei dem Antwerpener Maler für die Dominikanerkirche in Auftrag gegeben. Der geschlossene Altar präsentiert auf vier Tafeln in Graumalerei jeweils zwei Heilige, nach dem Öffnen erblickt man das Mittelbild mit der Heiligen Sippe und die beiden Flügel mit der Geburt und dem Tod der Maria.

Sammlung Prehn
Johann Valentin Prehn (1749-1821) gehörte als Konditor dem Handwerkerstand an. Die Qualität seiner Erzeugnisse muss ihm jedoch einen so guten Ruf und solche Einkünfte beschert haben, dass er sich den Erwerb einer großen Kunstsammlung erlauben konnte. In 32 hölzernen Klappkästen hat er über 800 kleinformatige Gemälde zusammengetragen. Eine vergleichbare Kollektion gab es in Deutschland vermutlich kein zweites Mal! Eine besondere Vorliebe hegte Prehn für Landschaften, sakrale Historiengemälde, Portraits und Genrestücke. Gelegentlich macht sich ein Hang zu Kuriositäten, zu amüsanten, skurrilen und erotischen Sujets bemerkbar, darunter „ein verliebter Gegenstand“, der – wie schon im 17. Jahrhundert gebräuchlich – hinter einem Vorhang schamhaft verborgen wird.

Sammlung Kratz
Parklandschaften, eine Palastkulisse und Chinesen zwischen exotischen Pflanzen sind auf ihr zu sehen. Und doch handelt es sich bei der Aufsatzvase nicht um ein Stück aus Fernost, sondern um Frankfurter Ware. Blau bemalt, auf feiner weißer Zinnglasur, ahmten die Frankfurter Fayencen, die zwischen 1666 und 1772 im Porzellanhof in der Nähe der Konstablerwache produziert wurden, die eleganten chinesischen Vorbilder nach. Der Frankfurter Unternehmer Wilhelm Kratz (1873-1945) entwickelte eine Leidenschaft für diese ungewöhnlichen Produkte seiner Heimatstadt und sammelte über 800 Stücke der Frankfurter Fayence-Manufaktur.

Der viergeschossige Rententurm wurde Mitte des 15. Jahrhunderts zusammen mit dem Fahrtor errichtet. Davor lag der Hafen, wo alle Handelsgüter über den Main ankamen. Im »Rentamt«, der Zollstelle im ersten Geschoss des Turmes, wurden die Abgaben für die Ein- und Ausfuhr der Waren kassiert, über 500 Jahre war der Turm nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Im Rahmen der Renovierung der Altbauten des Museums wurde auch die Uhr restauriert, um dem Rententurm sein seit dem 19. Jahrhundert charakteristisches Gesicht mit den beiden großen schwarzen Zifferblättern zurück zu geben. Bei dem historischen Turmuhrwerk handelt sich um ein Pendeluhrwerk von 1937.

Sammlung Fellner
Neben dem Pflanzenstudium galt das besondere Interesse des Frankfurter Bürgers Johann Christian Fellner (1800-1883) alten Waffen. Als 1877 in seiner Heimatstadt ein städtisches Historisches Museum gegründet wurde, entschied Fellner sich, die ganze Sammlung der Stadt Frankfurt zu stiften. Die Stücke bilden seither den Kernbestand der „Militaria-Sammlung“ des Museums. Die Zischägge, eine ungarische Sturmhaube, ist ein besonderes Stück daraus. Sie hat noch Teile der ursprünglichen Lederfütterung aus dem 17. Jahrhundert, die nur selten erhalten ist.

Eine der ältesten gemalten Stadtansichten von Frankfurt stammt von dem Maler Jakob Marrel (1613-1681), dem Stiefvater der 1647 geborenen Maria Sibylla Merian. Marrel schuf das Gemälde 1651, als er sich endgültig in Frankfurt niederließ. Es vereint ein Blumenstillleben mit Schmetterlingen und anderen Insekten mit einer Ansicht Frankfurts von Westen. Beide Großväter Marrels waren Juweliere aus Wallonien. Ende des 16. Jahrhunderts hatten bis zu 8.000 flämische Glaubensflüchtlinge in Frankfurt Zuflucht gefunden. Sie verhalfen der verarmten Stadt zu einer neuen wirtschaftlichen und kulturellen Blüte.