NS-Hakenkreuzfahne des Fecht-Clubs Hermannia e.V.
Die „Gleichschaltung“ aller gesellschaftlichen Bereiche im Nationalsozialismus spiegelte sich in der Hoheit einer einzigen Fahne – auch im Frankfurter Sport.
Ab der Berliner Machtübergabe an die Nationalsozialisten am 5. März 1933 wurde in Frankfurt die Hakenkreuzfahne gehisst. Die Frankfurter Nationalsozialisten waren bei der Kommunalwahl am 12. März 1933 durch Gewalt und Einschüchterung unrechtmäßig an die Macht gekommen. Sie wollten das Stadtimage schnell verändern. Frankfurts Vergangenheit als Gründungsort deutscher Demokratie 1848 und als Stadt mit dem größten jüdischen Bevölkerungsanteil Deutschlands passte nicht zur Ideologie der Nationalsozialisten. Die „Stadt der Juden und Demokraten“ sollte ein neues Image als Sportstadt erhalten. Viele Frankfurter Sportvereine übernahmen ab 1933 freiwillig die NS-Ideologie. Schnell wurde neben den Vereinsfahnen auch die NS-Fahne gehisst, obwohl dies gesetzlich nicht verpflichtend war. Auch der 1873 gegründete Fechtclub Hermannia e.V. passte sich an und forderte ab 1933 seine jüdischen Mitglieder dazu auf, den Verein „freiwillig“ zu verlassen.