Gulden 1674
Gulden kamen in Süddeutschland im Handel eher vor als Taler; sie hatten in der Regel den Wert von 2/3 Talern bzw.
– wie auf der Rückseite ersichtlich – 60 Kreuzer. Dass es sich um Kursgeld nach regionalen Richtwerten handelte, geht aus der Rückseiten-Umschrift „FÜRSTLICHE HESSISCHE LANDMÜNZE“ hervor. Die Ausgabe beruht auf einer Absprache von 1658 mit den Nachbarstaaten Frankfurt, Mainz, Pfalz und Hanau, wo gleichwertige ähnlich aussehende Stücke ausgegeben wurden. Als Jahreseinkommen hatte ein Lehrer ca. 150 Taler, ein Maurer 80 Taler und ein Tagelöhner 50 Taler. Ein Paar Stiefel kosteten 15 Taler, eine einfache Hose mit Strümpfen drei Taler und ein Hut zwei Taler.
Die 1452 entstandene Grafschaft Münzenberg wurde nach einer Reichsburg in der Wetterau benannt. Zu ihr gehörten die Städte und Ämter Hanau, Windecken, Ortenberg, Schlüchtern, Babenhausen, Bornheimer Berg, Rodheim und Dorheim. Das Territorium fiel 1642 an Hanau-Lichtenberg und 1736 an Hessen-Kassel.