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Standbild Kaiser Karls VII.

Durch den 1742 in Frankfurt gewählten und gekrönten Kaiser Karl VII. wurde die Reichsstadt für drei Jahre Residenzstadt des Heiligen Römischen Reiches.

Das Historische Museum verdankt Kaiser Karl VII. viele Objekte, die von Kaiserwahlen und -krönungen zeugen. Denn Karl VII. verlor unmittelbar nach seiner Krönung die Macht und blieb in Frankfurt.
Der bayerische Kurfürst Karl Albrecht war mit Anna Amalia verheiratet, Tochter von Kaiser Joseph I., dem verstorbenen Bruder Karls VI. Weil es keine männlichen Nachkommen gab, erhob der Kurfürst nach dem Tod Kaiser Karls VI. 1740 Anspruch auf den Thron. Karl VI. hatte aber die Erbfolge verändert, um seiner erstgeborenen Tochter, Maria Theresia, die Thronfolge zu sichern. Es war bisher noch nie vorgekommen, dass eine Frau das Kaiserreich regierte. Karl Albrecht setzte sich zwar durch und entschied 1742 als Karl VII. die Wahl für sich. Doch schon kurz danach besetzte Maria Theresia Kurbayern mit der Residenzstadt München.
Karl VII. musste bei der Ratsfamilie Barckhausen wohnen bleiben, welche traditionsgemäß während der Kaiserwahl ihr Palais einem der Kurfürsten zur Verfügung stellte. Hier wohnte der land- und machtlose Kaiser bis er im Oktober 1744 geschlagen, krank und verarmt nach München zurückkehren konnte. Erst nach seinem Tod am 20. Januar 1745 schloss sein Sohn mit der zukünftigen Kaiserin Maria Theresia Frieden.
Frankfurt profitierte von dem unfreiwilligen Aufenthalt Karls VII., denn es entfaltete sich ein politisches und kulturelles Leben, das sonst nur am Kaiserhof oder in einer fürstlichen Residenzstadt üblich war. Auch der Gasthof „Römischer Kaiser“, zentral an der Zeil gelegen, profitierte von dem Aufschwung. Er wurde das Quartier vieler Kuriere, die Nachrichten zwischen den Machtzentren Europas hin- und hertransportierten. Der Wirt gab 1742 die Fassadenfigur Karls VII. in Auftrag. Sie stand im Zentrum der Hausfassade zwischen dem ersten und zweiten Geschoss frei auf einem Steinsockel und war mit einem Baldachin bekrönt.