Frankfurter Trambahn
Die regelmäßig verkehrende Pferdetrambahn sorgte für Mobilität in der wachsenden Stadt.
Die Erfindung der Eisenbahn wirkte sich auch auf den innerstädtischen Verkehr aus. Der Main-Taunus-Bahnhof, der 1839 den Verkehr zwischen Frankfurt und Höchst, 1840 dann bis nach Wiesbaden aufnahm, lag wie alle Westbahnhöfe außerhalb der Stadt. Die Bahnreisenden benötigten deshalb Anschluss an die Innenstadt. Ab 1839 setzte ein Droschkenbesitzer drei Pferdeomnibusse ein. Diese verkehrten noch nicht regelmäßig. Zudem weigerte sich mancher Reisender, der in der 1. Klasse angereist war, sich mit Reisenden der 4. Klasse ein Gefährt zu teilen. Ab 1840 schlossen sich mehrere Unternehmer zur Frankfurter Droschkenanstalt zusammen, die einige der 660.000 Passagiere, die die Eisenbahn 1840 benutzten, transportierten. Mit der Gründung der Frankfurter Omnibusgesellschaft 1863 etablierte sich der öffentliche Nahverkehr. Von der Bockenheimer Warte im Westen bis zum Hanauer Bahnhof im Osten ging ein Bus. Von Nord nach Süden verkehrte ein Omnibus zwischen Westendplatz und dem Offenbacher Bahnhof.
Den Durchbruch für den effektiven Personennahverkehr brachte 1872 die Pferdetram. Am 19. Mai 1872 fuhr die erste Bahn der Frankfurter Trambahn-Gesellschaft (FTG) auf Schienen, gezogen von Pferden von Bockenheim (Schönhof) bis zur Großen Bockenheimer Gasse in der Nähe der Hauptwache. Später fuhr die Pferdetram über die Zeil bis zum Hanauer Bahnhof im Osten. Das ausgestellte Modell stammt aus dieser Zeit; allerdings hatte die „echte“ Bahn grüne Waggons. Die Pferde blieben bis 1898 im Einsatz. 1897 verfügte die Trambahn über ein Netz von 30 km und mehr als 900 Pferde waren im Einsatz. Die Trambahn war sehr beliebt und notwendig, um die arbeitende Bevölkerung zwischen Arbeits- und Wohnort zu transportieren. 1898 übernahm die Stadt die FTG und die Straßenbahn wurde elektrifiziert.