Druckplatte eines Frankfurter Rechneischeins zu 500 Gulden
Die Ausweitung des Handels erforderte ein größeres Geldvolumen. Die Frankfurter Finanzbehörde reagierte darauf mit der Ausgabe zeitlich limitierter Geldscheine.
Die dritte Blütezeit Frankfurts bereitete sich schon in der Mitte des 17. Jahrhunderts vor. Damals begannen die Großkaufleute ihr Geschäftsmodell zu verändern. Sie handelten zwar noch mit Waren en gros, aber auch mit Geldwechseln. Aus Warenhändlern wurden Geldhändler, also Bankiers. Zum Beispiel der belgische Tuch- und Wechselhändler Johann Heeff: Er zog 1602 von Köln nach Frankfurt. Durch Heirat wurde daraus 1721 das Bankgeschäft „Johann Goll & Söhne“. Wohnung und Geschäft befanden sich im Haus „Zum Weißenfels“ an der Ecke von Buchgasse und Münzgasse. Als erste Frankfurter Bank führte Goll im Jahr 1768 die „gestückelte Staatsanleihe“ ein, eine Finanz-Innovation, die den Finanzplatz Frankfurt aufblühen ließ: Diese „Partialobligationen“ waren staatliche Schuldverschreibungen mit laufender Verzinsung. Durch Aufteilung in überschaubare Beträge wurden die Anleihen zu einer beliebten Geldanlage. Die Bankiers Bethmann, Metzler, Rüppell & Harnier und Rothschild machten in dieser Tradition Frankfurt zum Zentrum des Anleihehandels.