Postkarte vom Occupy-Camp vor der Europäischen Zentralbank
Banken und Börse wurden zu Zielorten einer weltweiten Protestkultur, getragen von Finanzkritik und Globalisierungsängsten.
Als Finanzplatz war Frankfurt vor 1945 hinter Berlin und Hamburg zurückgefallen. Durch die amerikanische Besatzungsmacht wurden nach 1945 in Frankfurt aber die wichtigsten Banken angesiedelt. Und seit 1998 hat hier die Europäische Zentralbank ihren Sitz.
US-Behörden gründeten 1948 in Frankfurt die Bank deutscher Länder. Die Ansiedlung von Bundesbank und Kreditanstalt für Wiederaufbau in den 1950er Jahren folgte daraus. Deshalb verlagerten sich die wichtigsten westdeutschen Geldinstitute nach Frankfurt, vor allem Deutsche Bank, Dresdner Bank und Commerzbank. Alle finanzpolitischen Weichenstellungen der Nachkriegszeit gingen von der Deutschen Bundesbank aus. Seit den 1950er Jahren sind die Akteure des Finanzplatzes wieder verstärkt in Frankfurt vertreten und prägen das Erscheinungsbild: Heute stellt der Finanzplatz mit über 70.000 Arbeitnehmern die stärkste Branche. Kaum noch zu finden ist der alte Typ des privaten Bankiers mit persönlicher Haftung. „Banker“ sind heute Angestellte „mit beschränkter Haftung“. Die Wirtschaftsmacht und der politische wie gesellschaftliche Einfluss der Branche rufen immer wieder Proteste hervor, wie zuletzt die „Occupy“-und Blockupy-Initiativen.