Sammlung – Skulptur
Bei der Neugestaltung der Innenstadt im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde ein erheblicher Teil der frühneuzeitlichen Bausubstanz abgebrochen. Erfreulicherweise wurden Objekte mit besonderem Zeugniswert von Behörden und Privatpersonen geborgen und dem HMF übergeben. Die Sammlung umfasst vollplastische Skulpturen und skulptierte Architekturfragmente aus Frankfurter Kirchen und Profanbauten seit dem 12. Jahrhundert. Hierzu zählen Madonnen und Heiligenfiguren, Inschriftensteine, Grabplatten, Wappensteine, Hausmarken und Handwerkerzeichen. Besondere Erwähnung verdienen etwa der mittelrheinische Schmerzensmann (um 1370), das Epitaph des Pfarrers Johannes Lupi (1468) und die Kreuzigungsgruppe des Hans Backoffen des Peterskirchhofs (1507/1508), sowie Gewölbeschlusssteine der Peterskirche, der Heiliggeistkirche und der Dreikönigskirche. Nach dem Abbruch der Peterskirche im Jahr 1895 kamen zahlreiche Grabmäler Frankfurter Bürger in das Depot des HMF.
Der Profanbau im Frankfurt des 17. und 18. Jahrhunderts wird durch die Portalgruppe des ehemaligen Palais Thurn und Taxis von Paul Egell (1734/1735), die Fassadenskulpturen der Alten Börse, sowie aufwendig gestaltete Kragsteine und skulptierte Fensterstürze repräsentiert. Ergänzt wird dieser Bestand durch Hauszeichen des 15. bis 18. Jahrhunderts. Auch Skulpturen aus den zahlreichen Frankfurter Gärten finden sich in der Sammlung des HMF, etwa mythologische Figuren des 18. Jahrhunderts aus dem Holzmann'schen Garten. Von besonderer geschichtlicher Bedeutung sind Fragmente zahlreicher Frankfurter Brunnen, wie des Justitia-, des Minerva-, des Bieber-, des Ritter- und des Taubenbrunnens. Das Frankfurter Stadtwappen findet sich auf vielen Darstellungen von Bauteilen des 16. bis 18. Jahrhunderts.
Literatur Skulptur (47 kb, pdf)
Karl der Große ging als Letzter
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Die Sammlung Skulptur wird bereut durchKurator Wolfgang P. Cilleßen
wolfgang.cillessen[at]stadt-frankfurt.de