
Aktionstag: Sehbehindert im Museum, 6. Juni 2018
Anlässlich des "Sehhindertentages 2018" stellte das HMF mit dem Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen e.V. seine Angebote für blinde und sehbehinderte Besucher*innen vor.
Im Rahmen des Projektes „inklusives Museum“ hat das Museum in enger Abstimmung mit dem Verband zahlreiche Angebote für Menschen mit einer visuellen Einschränkung entwickelt. Ein Leitsystem durch die Service- und Ausstellungsbereiche, Tastmodelle, Objekte zum Anfassen sowie eine neuartige audiodeskriptive Tour auf dem Multimediagerät des Museums konnten während der Veranstaltung ausprobiert und diskutiert werden. Im Anschluss an die Vorstellung des Projektes luden die Veranstalterinnen zu einem „Runden Tisch“ ein. Dort konnten Museumspädagog*innen aus den Frankfurter Museen, die sich selbst auf den Weg machen wollen, Angebote für Menschen mit einer Sehbehinderung zu entwickeln mit Expert*innen in eigener Sache zum Ideenaustausch zusammenkommen. Programm
11 Uhr Vorstellung des Projektes "Inklusives Museum"Leopold Sonnemann-Saal
Anne Gemeinhardt, Historisches Museum Frankfurt
Susanne Reith, Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen e.V.
Rundgang durch die Ausstellungen
13 Uhr Runder Tisch "Sehbehindert im Museum"
Leopold Sonnemann-Saal
Konzepte, Ideen und Stolperfallen werden diskutiert.
15 Uhr Übergabe des Tastmodells "Historisches Museum Frankfurt"
Museumsplatz
Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, Bundeforschungsminister a.D. für die Frankfurter Rotary Clubs und weitere Spender
16 und 18 Uhr Dialogführung „Mit anderen Augen“
Treffpunkt: Museumsfoyer
Die Kuratorin Anne Gemeinhardt und die blinde Museumsexpertin Annalena Knors führen gemeinsam durch die stadtgeschichtliche Ausstellung „Frankfurt Einst?“
Förderer des Projektes
Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Referat UN-BehindertenrechtskonventionStadt Frankfurt am Main, Dezernat für Soziales, Senioren, Jugend und Recht
Rotary Frankfurt
Hessischer Museumsverband
Ursula Ströher Stiftung
Freunde & Förderer des Historischen Museums Frankfurt
Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt
Kooperationspartner
Stabsstelle Inklusion der Stadt Frankfurt am MainLiteraturhaus Frankfurt
Netzwerk Inklusion Frankfurt
blista (Deutsche Blindenstudienanstalt) e.V., Marburg
Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen e.V.
Frankfurter Stiftung für Gehörlose und Schwerhörige
Praunheimer Werkstätten gGmbH
Lebenshilfe Frankfurt e.V.
Ansprechpartnerin im Historischen Museum:
Anne Gemeinhardt, Kuratorin für Bildung und Vermittlung
Weitere Projekte zum Inklusiven Museum
Im Vorfeld der Fachkonferenz „Mit allen Sinnen – das inklusive Museum“ bewarben sich über 70 Museen, Vereine, Universitäten, Unternehmen und Wissenschaftler*innen mit einem Call for Paper.
Die Vielfalt der eingereichten Projekte zeigt, wie viele Institutionen sich aktiv für mehr Teilhabe und Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderung einsetzen. Auf dieser Seite können Sie mehr über die innovativen und erfolgreichen Projekte zu Inklusion und Barrierefreiheit im Museum erfahren, die im Rahmen des Call for Papers eingereicht wurden.
Baden-Württemberg
Die Zumutung des Hörens
Im Rahmen der Ausstellung „Möglichkeit Mensch“ (Zeppelin Museum) wurde das dortige ZeppLab in einen Hör-Raum mit interaktiven Stationen verwandelt, um Themen wie Hören, Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit sowie neue Technologien wie das Cochlea-Implantat zu diskutieren.
Kontakt:
Universität Konstanz, DFG-Forschergruppe „Mediale Teilhabe. Partizipation zwischen Anspruch und Inanspruchnahme“, Prof. Dr. Beate Ochsner, Dr. Markus Spöhrer, M.A. Robert Stock, robert.stock[a]uni-konstanz.deBayern
Inklusive Kulturvermittlung am Kunstmuseum Bayreuth
Das Kunstmuseum bietet bei jeder der vier jährlichen Wechselausstellungen Führungen an, die sich auch an sehbehinderte und blinde sowie gehörlose und schwerhörige Besucherinnen und Besucher richten. Ausgewählte Exponate werden mit Tastkopien und Modellen beschrieben.
Kontakt und Link:
Kunstmuseum Bayreuth, Philipp Schramm, sammlung[a]kunstmuseum-bayreuth.de
Aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderung
Im Rundfunkmuseum Fürth ist seit März 2015 ein Praktikant mit Down-Syndrom beschäftigt. Leonhard Ley unterstützt das Museumsteam vielfältig: er achtet auf Sauberkeit, kuvertiert Flyer, übernimmt Teile von Führungen und wirkt bei Veranstaltungen mit.
Link:
www.rundfunkmuseum.fuerth.deBerlin
Agentur für inklusive Kompetenzentwicklung
Auf dem Weg zum inklusiven Museum müssen zunächst Barrieren in den Köpfen abgebaut und inklusive Kompetenz auf allen Ebenen entwickelt werden. Dazu bieten wir Praxisseminare an, die sich eng am Arbeitsalltag orientieren, um eine tragfähige Kultur der Inklusion in Ihrem Haus zu verankern.
Kontakt und Link:
MehrWert Inklusion, Bea Gellhorn, gellhorn[a]mehrwert-inklusion.de
Führungen in Leichter Sprache
Die Übersichtsführung für Menschen mit Lernschwierigkeiten am Denkmal für die ermordeten Juden Europas unterstützt die Teilnehmer dabei, sich das Denkmal und den Ort der Information als Gedenkort zu erschließen. Die Führung in Leichter Sprache wurde von Capito Berlin zertifiziert.
Kontakt und Link:
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, besucherservice[a]stiftung-denkmal.de
Platz da!
„Platz da!“ setzt bei der Frage an, wer eigentlich Kunst vermittelt. Um welche Personen handelt es sich für gewöhnlich und wie verändert sich die Perspektive, wenn dies Menschen mit Behinderung sind?
Kontakt und Link:
stefanie.wiens[a]gmail.com, Projekt „Platz da!“ Hessen
Raum und Behinderung. Wahrnehmung und Konstruktion aus raumsoziologischer Perspektive
Die Autorin Marie-Theres Modes diskutiert anhand interdisziplinärer Perspektiven, wie Räume Deutungen von Behinderung beeinflussen und verändern. Was kennzeichnet als inklusiv wahrgenommene Räume? Wie kann Inklusion als komplexer Prozess von Wahrnehmung gedacht werden?
Link:
Publikation beim Transcript Verlag
„Soft Skills“ im inklusiven Museum
Ein Plädoyer für die Vorbereitung der Museumsmitarbeiter auf Begegnungen mit unterschiedlichsten Besuchern, denn die Barrieren in den Köpfen sind neben barrierefreier Architektur und Vermittlung die größte Herausforderung auf dem Weg zur Inklusion.
Kontakt:
MosGiTo, Gisela Moser, info[a]mosgito.de
„StadtMuseum inklusive, beteiligen – nicht behindern!“
Das Projekt wird von der Kulturstiftung des Bundes im Fonds Stadtgefährten gefördert. Kooperationspartner sind die Werkstätten für Behinderte Rhein-Main e.V., der Rüsselsheimer Kunstverein e. V. und die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel.
Kontakt und Link:
Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim, Projektleitung M.A. Cornelia Röhlke, Cornelia.Roehlke[a]ruesselsheim.de
Museum teilen - Inklusive Vermittlungsarbeit im Weltkulturen Museum Frankfurt
Eine inklusive künstlerische Workshopreihe der Studierenden der Goetheuniversität Frankfurt und den Praunheimer Werkstätten zu den Themen „Liebe“, „Emotionen“ und „Ausgrenzungen“.
Kontakt und Link:
Weltkulturen Museum Frankfurt, stephanie.endter[a]stadt-frankfurt.de