Frankfurter Demokratiegeschichten. 1848 bis heute
Themen-Tour ab 13.5. durch die Dauerausstellung "Frankfurt Einst?"
Um besondere thematische Zugänge in die Dauerausstellungen des Hauses zu ermöglichen, bietet das Historische Museum Themen-Touren an. Von "Stadt der Frauen" über "Frankfurt und der Nationalsozialismus" bis zu Angeboten für Familien: Für jede Tour gibt es ein Heft im Pocketformat, das die Rundgänge leitet und über ausgewählte Exponate informiert.
Ab dem 13. Mai 2023 kann man der neuen Tour "Frankfurter Demokratiegeschichten. 1848 bis heute" folgen. Sie führt zu 30 Exponaten. Im Mittelpunkt steht die 1848er Revolution und das Parlament in der Paulskirche. Die Tour vermittelt aber auch Einblicke in die weiteren Freiheitsbestrebungen im 19. Jahrhundert, und sie erzählt von den Kämpfen um Demokratie im 20. Jahrhundert bis in unsere heutige Zeit. Kontinuitäten und Errungenschaften in der Demokratiegeschichte werden ebenso sichtbar wie Brücke und Rückschläge. Deutlich wird auch: Abgeschlossen ist das demokratische Projekt bis heute nicht.
Ergänzt wird die Themen-Tour "Frankfurter Demokratiegeschichten. 1848 bis heute" durch die Dauerausstellung des HMF durch ein weiteres Format, eine audiovisuelle Vertiefungsspur. Sie bespricht 12 der 30 außergewöhnlichen Objekte der Themen-Tour. Die Videos von rund drei- bis vierminütiger Länge kann man sich über den MediaGuide oder das Smartphone (direkt im Museum an den Objekten oder auch zuhause am Computer) anschauen. In diesen denken Gesprächspartner*innen verschiedener Disziplinen und Fachbereiche – sei es die Historikerinnen Ute Daniel und Kerstin Wolff, der Kunsthistoriker und Leiter der Schirn Sebastian Baden, der Schriftsteller Jörg Bong, die Konflikt- und Friedensforscherin Nicole Deitelhoff oder der Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung Stephan Lessenich – über offene Fragen aus der Demokratiegeschichte nach und verknüpfen diese mit unserer Gegenwart.
So wird deutlich, dass die für Freiheits- und Bürgerrechte kämpfenden Revolutionär*innen 1848/49 sowohl in einem Kontinuum historischer Freiheitsbewegungen und Ideale ihrer Zeit standen, verschiedene Gesellschafts- und Herrschaftsmodelle im 19. Jahrhundert denkbar waren und es Entscheidungsmöglichkeiten im historischen Moment gab, die eben nicht einer linearen Entwicklungsgeschichte aus der heutigen Rückschau entsprechen. In den Vordergrund wird hier die Gewordenheit und die Unfertigkeit demokratischer Praxis gestellt werden, d.h. ihre Suchbewegungen und das beständige Aushandeln wie Ringen um eine Gesellschaft, die für alle in ihr Lebenden freie Entfaltung, gleiche Rechte, Bewahrung der persönlichen Würde und gesellschaftlichen Frieden bringen soll.
Kurator*innen: Dorothee Linnemann und Paul Erxleben
Filme (Regie und Schnitt): Holger Priedemuth
2. Kamera: Ursula Schmidt Pallmer, Sophia Edschmidt
Design: Gardeners.de
Förderung: Historisch-Archäologische Gesellschaft
Kooperation: 175-Jahre Deutsche Nationalversammlung Paulskirche Frankfurt