Schreibmaschine Adler 7
Die Adlerwerke setzten mit Fahrrädern und Automobilen Maßstäbe auf dem Weltmarkt. Besonders innovativ waren sie auch mit Bürotechnik.
Die Adlerwerke in Frankfurt wurden 1880 von Heinrich Kleyer (1853-1932) als Maschinen- und Velociped-Handlung gegründet. Zunächst stellten sie ausschließlich Fahrräder her. 1896 erwarb Kleyer von der Firma Wellington P. Kidder die Patente für die Empire-Schreibmaschine. Es handelte sich um eine erstmals 1892 vorgestellte Typenstangenschreibmaschine unter dem Markennamen Wellington.
Nach gründlicher Überarbeitung produzierten die Adlerwerke seit 1898 erstmals Schreibmaschinen nach diesem Patent. Sie trugen den Markennamen Empire und wurden von Fahrradhändlern vertrieben. Die erste Adler-Schreibmaschine mit eigenem Namen hieß Adler 7. Darunter wurde sie geradezu legendär. Sie kam 1900 mit dem beträchtlichen Preis von 300 Mark auf den Markt. Ihr besonderes Kennzeichen war die sofort sichtbare Schrift und die absolute Buchstaben- und Zeilengeradheit. Bei einem Gewicht von 10,8 Kilogramm zeichnete sie sich durch ihre unbedingte Zuverlässigkeit und Robustheit aus. Kleyer entwickelte und produzierte die Adler 7 bis ca. 1922 kontinuierlich weiter. Auf Wunsch gab es sie auch aus Aluminium, was ihr Gewicht um drei Kilogramm reduzierte.
Ab 1900 bauten die Adlerwerke auch Automobile und Motorräder. 1914 trugen 20 Prozent aller zugelassenen Autos im Deutschen Reich den Namen Adler. 1944 befand sich ein KZ-Außenlager auf dem Firmengelände, deren Häftlinge dort Fahrgestelle für Schützenpanzer herstellten. Die Produktion der Autos endete 1948 und ab 1954 wurden auch keine Fahrräder mehr hergestellt. 1956 kaufte Max Grundig die Adlerwerke und schloss sie mit dem Büromaschinen und Motorradhersteller Triumph zusammen. Büromaschinen unter dem Namen Triumph-Adler wurden bis 1992 in Frankfurt produziert. Das Stammhaus der Adlerwerke im Gallusviertel ist heute ein Industriedenkmal.