Ansicht der Stadt Frankfurt von der Sachsenhäuser Seite
Der Frankfurter Konditor Prehn trug ab den 1780er Jahren bis zu seinem Tod 1821 eine einzigartige Sammlung von kleinformatigen Gemälden zusammen. Weit über 800 Werke ordnete er in 32 Holzkästen an: das Prehn’sche Miniaturkabinett.
Die Ansichten der Stadt führen die Veränderungen Frankfurts vor Augen. Sie sind aber auch von der Art und Weise geprägt, wie Künstlerinnen und Künstler die Stadt wahrnehmen und in Gemälden, Grafiken und Fotografien darstellen.
Die Maler des 17. und 18. Jahrhunderts zeigten die Reichsstadt mit ihren mittelalterlichen Dächern und Türmen bereits als „Vedute“: als wiedererkennbares Stadtporträt. Mit dem Taunus am Horizont wurde Frankfurt immer wieder als großes Mainpanorama dargestellt, oft vom Sachsenhäuser Mühlberg oder von Südwesten aus gesehen. Städtisches Bürgertum, Sammler und Bildungsreisende waren im 18. Jahrhundert die Auftraggeber. Maler wie Christian G. Schütz präsentierten die Hauptplätze Römerberg, Liebfrauenberg und Hauptwache als touristische Sehenswürdigkeiten.
Die Entwicklung Frankfurts zur modernen, industriell geprägten Großstadt wie auch der Einfluss der Fotografie veränderten die künstlerischen Ausdrucksformen der Malerei im Laufe des 19. Jahrhunderts. Neue Orte wie der Osthafen, Themen wie die Verkehrsentwicklung auf der Zeil oder die Entstehung des Bankenviertels wurden zu bildwürdigen Motiven.