Porträt von Alexander Gontard
Aus Alexander Gontards Seidenhandlung in der Neuen Kräme entstand später ein Bankhaus.
Großhändler gründeten im 16. Jahrhundert die Frankfurter Börse. Bis ins 20. Jahrhundert prägten Händler und private Bankiers den Finanzplatz Frankfurt.
Früher war alles persönlicher: Vor dem 20. Jahrhundert machten vor allem die Händler-Bankiers, Privatbankiers und deren Familien den Finanzplatz aus. Auch die 1585 von Großhändlern gegründete Börse existierte lange nur in Form von regelmäßigen Treffen, sogar im Freien. Die Börsenbauten von 1844 und 1879 wurden die ersten großen „Geldhäuser“ in Frankfurt. Bankgebäude baute man seit dem frühen 19. Jahrhundert, sie glichen zunächst großbürgerlichen Villen. Das Bankenviertel zwischen Roßmarkt und Anlagenring entstand damals.
Den Berufsstand der Bankiers gibt es hier seit dem 16. Jahrhundert. Aus Großhändlern wurden damals Händler-Bankiers, die bald überwiegend Geld- und Wechselgeschäfte betrieben. Reine Bankiers gab es in Frankfurt seit ca. 1770. Ihre Bankhäuser wurden zu Familienunternehmen, namentlich der Bethmann, Rothschild, Brentano, Gontard, Grunelius, Metzler, Hauck, Sulzbach, Erlanger und Andreae. Diese Akteure am Finanzplatz beteiligten sich seit ca. 1850 an der Gründung großer Aktienbanken.
Mit Berlins Aufstieg zur Reichshauptstadt seit 1871 hatte der alte Finanzplatz am Main bald nur noch regionale Bedeutung. Notenbank und große Geschäftsbanken konzentrierten sich fortan in Berlin.