Druckerzeichen von Sigismund Feyerabend
Die frühen Drucker waren Generalunternehmer, die neben einer Schriftgießerei für die Lettern auch Papiermühlen betrieben. Auch entschieden die Drucker selbst, welche Werke sie drucken wollten. Daraus entwickelte sich das Verlagswesen. Egenolff und Feyerabend waren zugleich Drucker und Verleger, de Bry und Merian zusätzlich Kupferstecher. Ihre Werkstätten blieben oft über Jahrzehnte in Familienbesitz. Sie etablierten Frankfurt als Verlagszentrum des Alten Reichs. Unternehmer wie sie gaben die Messrelationen heraus, periodisch erscheinende Nachrichten zwischen den Messen, eine Frühform der Zeitung. Das Klima der Toleranz in der freien Reichsstadt trug lange Zeit dazu bei, dass nicht nur zu Messezeiten in Frankfurt so zahlreiche Druckerzeugnisse erscheinen konnten.
In Frankfurt etablierte sich das Druckhandwerk erst Ende des 15. Jahrhunderts. Vorher reisten die Drucker zu den Messen an und brachten Werke zum Verkauf mit. Der Aufschwung der Druckkunst begann in Frankfurt um 1531. Zum einen hängt mit der Reformation zusammen: Es gab eine große Nachfrage nach den Schriften der Reformatoren. Zum anderen ließen sich bekannte Drucker und Verleger in der Stadt nieder. 1531 zog Christian Egenolff von Straßburg zu und löste mit seiner Buchdruckerei und Schriftgießerei einen Boom aus. Viele andere Drucker folgten und Frankfurt wurde zu einem der wichtigsten Druck- und Verlagsorte in Europa. Die Drucker versahen ihre Werke mit einem Logo, das gut zu erkennen war und zu einem Markenzeichen wurde. Sigismund Feyerabend war einer der wichtigsten Verleger der Stadt. Er baute ab 1560 ein Verlagsimperium auf und verpflichtete zahlreiche Drucker und Autoren.