Fahne des Schwabenvereins Höchst am Main
Schwaben gibt es auf der ganzen Welt. Schwabenvereine auch.
Mit der Reichseinigung von 1871 verloren die Regionen an Bedeutung und es kam zu stärkeren innerdeutschen Wanderungsbewegungen. Die Gründung von Heimatmuseen und von landsmannschaftlichen Vereinen war eine Folge davon.
In Höchst gründeten sechs Arbeiter der Farbwerke 1894 den Schwabenverein, dem um 1930 zahlreiche neue Mitglieder, vor allem Handwerker, beitraten. Vereinsziel war „die Vereinigung der hier anwesenden Württemberger behufs Hebung und Fortbildung der heimatlichen Sitten und Gebräuche, sowie Förderung des gesellschaftlichen Sinnes und der Zusammengehörigkeit unter den Mitgliedern“. Essen, Trachten, Musik und Tanz bildeten Schwerpunkte des Vereinslebens.
Die Fahne mit Fransenborten entstand zum zehnjährigen Jubiläum des Vereins und wurde vom Vorsitzenden Gustav Montigel gestiftet. In einem von Eichenlaub umrankten Vierpass steht die Germania mit Kaiserkrone und Schwert am Rhein. Rückseitig prunkt das württembergische Wappen mit der Losung „Furchtlos und treu“ unter der Schlusszeile des Württembergischen Vaterlandsliedes „Hie gut Württemberg allweg!“ Die doppelte Botschaft ist deutlich: Die Schwaben pflegen den Heimatgedanken und betonen zugleich ihre Treue zu Kaiser und Reich.