
Open History Frankfurt
Von TikTok über Instagram und YouTube, bis hin zu Reddit – nie war es so einfach, schnellen Zugang zu digitalem Wissen zu erhalten. Soziale Medien bieten zudem einen intuitiven Zugriff, unkomplizierte Beteiligungsmöglichkeiten und eine ansprechende Gestaltung. Vielen Menschen liefern sie wertvolle Informationen, für andere sind sie die perfekten Tools zur gegenseitigen Vernetzung. Allerdings führen verkürzte oder falsche Darstellungen von Themen und mangelnde Kontrollinstanzen dazu, dass die Inhalte auf diesen Plattformen häufig keine Zuverlässigkeit aufweisen.
Auch öffentliche Bildungsträger, wie etwa Museen, Archive, Bibliotheken, Forschungsinstitute oder Vereine und Initiativen produzieren stetig Wissen in Form von digitalen Angeboten und nutzen dafür diese Formate. Das geschieht jedoch immer auf Basis wissenschaftlicher Fakten und Quellenlagen. Das Problem: Oft haben diese Konzepte den Anspruch, breitenwirksam zu sein. Daher fehlt es ihnen teilweise an individuellen Beziehungen und Perspektivwechseln. Hinzu kommt, dass das vermittelte Expert*innen-Wissen oftmals einen anspruchsvollen Charakter besitzt und damit für einige Geschichtsinteressierte den Zugang erschwert.
Wie kann es dem Historischen Museum Frankfurt also langfristig gelingen, bestimmte Inhalte verfügbar zu machen – verlässlich, inklusiv und mit einem kritischen Bewusstsein? Die Antwort auf diese Frage soll unser neues Projekt Open History Frankfurt liefern. Damit ist eine zentrale Anlaufstelle für Frankfurter Geschichte geplant, die in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Interessengruppen entstehen soll. Zu den Akteur*innen, die wir mit dem Projekt ansprechen wollen, gehören Personen aus der schulischen und universitären Lehre genauso wie aus der außerschulischen Bildung (wie z.B. Museen und Archive), aber auch Menschen aus ehrenamtlichen oder aktivistischen Bündnissen und Initiativen. Daneben kooperieren wir mit Medienexpert*innen, die uns dabei unterstützen, Digitalität im pädagogischen Kontext zu verstehen und sinnvoll einzusetzen. Im Mittelpunkt steht jederzeit die Orientierung an den Bedürfnissen der künftigen Nutzer*innen und die Sichtbarmachung von Aspekten der Stadtgeschichte, die bislang nicht oder kaum berücksichtigt worden sind.
Frankfurt lebt durch seine Geschichte(n) – und um zu erkennen, weshalb die Stadt heute so ist, wie wir sie kennen, braucht es viel Wissen. Um zu verstehen, wer welches Wissen benötigt und welche medialen Formate dazu notwendig sind, haben wir zu Beginn des Projekts über ein Jahr hinweg die digitalen Vermittlungsangebote des Historischen Museums mit unterschiedlichen Interessengruppen getestet. Mit einer Reihe an Workshops, Fokusgruppen, Interviews und weiteren Testing-Veranstaltungen wollten wir von Personen aus dem Bildungsbereich wissen, wie sie die Angebote des Museums für ihre Zwecke bewerten. Die anschließende Evaluation dieser Testing-Ergebnisse ergab ein klarer werdendes Bild. Durch diese Erkenntnisse erhielten wir Aufschluss darüber, worin einerseits die Potenziale liegen, was sich andererseits jedoch ändern muss, damit sowohl die Inhalte als auch die Art der Nutzung den jeweiligen Ansprüchen gerecht werden.
Im Laufe dieser Testing-Phase entwickelten sich mehrere Kooperationen mit einzelnen Akteur*innen und Gruppen, die ein grundlegendes Interesse an offener, digitaler Wissensvermittlung besitzen. Mit ihnen gemeinsam starten wir nun die in die zweite Phase des Projekts, in der partizipative Konzepte für erste modellhafte Prototypen entstehen sollen.
Wer sich dafür interessiert, Teil des Netzwerks zu werden und mit uns an digitalen Bildungsmaterialien zu arbeiten, kann sich per Mail an den Projektleiter, Alexander Duschek, wenden.
Wir freuen uns, über euren Beitrag und über jeden Menschen, mit dem dieses Vorhaben weiterwachsen darf.
Das planen wir 2025:
Kick Off-Netzwerkveranstaltung im März 2025
Nachdem wir zum Abschluss der ersten Projektphase von Open History Frankfurt im November 2024 mit Kooperationspartner*innen und Interessierten ein Zwischenfazit ziehen durften, starten wir nun die Phase der Konzeptarbeit. Dazu wird im März am Historischen Museum eine Kick Off-Veranstaltung stattfinden, in der wir mit Beteiligten über das Konzept und thematische Schnittstellen, Partizipationsmöglichkeiten und Netzwerkstrukturen sprechen möchten.
Ein genaues Datum werden wir in den kommenden Wochen bekannt geben.
„Projektstammtische“ von März bis Mai 2025
Zur Vertiefung der inhaltlichen Arbeit und als Vorbereitung für die Erstellung prototypischer Angebotsmodelle bieten wir zwischen März und Mai 2025 drei „Projektstammtische“ an. Die „Stammtische“ werden sich an unterschiedlichen thematischen Fragestellungen orientieren und an unterschiedlichen Orten stattfinden. Dabei soll es darum gehen, mit Beteiligten für die konzeptionelle Arbeit für Open History Frankfurt in lockerer Atmosphäre kreative Ideen zu entwickeln und über Rollenverteilungen und praktische Formen der Beteiligung zu sprechen.
Alle Informationen dazu, wann und wo die Termine stattfinden werden, werden im Rahmen der Kick Off-Netzwerkveranstaltung bekannt gegeben. Interessierte können sich schon jetzt beim Leiter des Projekts, Alexander Duschek, melden.
Testing-Runden im Juni 2025
Bevor im Juli 2025 die konkrete Umsetzung der digitalen Vermittlungsangebote von Open History Frankfurt beginnt, schließen wir im Juni unsere Konzeptphase mit dem Testing erster prototypischer Modelle ab. Dazu wird es sechs Runden geben, in denen wir vorläufige Click-Dummies und Paper-Prototypen in unterschiedlichen Lern- und Bildungskontexten auf ihre Tauglichkeit überprüfen wollen. Auf eine zugängliche Weise soll ein erster Kontakt mit den Formaten entstehen und die Möglichkeit zu Feedback, Kritik und Verbesserungsvorschläge eröffnet werden.
Alle Informationen dazu, wann und wo die Termine stattfinden werden, werden im Rahmen der Kick Off-Netzwerkveranstaltung bekannt gegeben. Interessierte können sich schon jetzt beim Leiter des Projekts, Alexander Duschek, melden.
Umsetzung der digitalen Vermittlungsangebote von Juli 2025 bis Dezember 2026
Mit Beginn der zweiten Jahreshälfte wird es darum gehen, die digitalen Inhalte von Open History Frankfurt technisch zu realisieren. Diese Phase der Umsetzung wird voraussichtlich bis Ende 2026 dauern. Der Launch des Content Hubs ist für Anfang 2027 geplant.