Ich sehe was, was Du nicht siehst. Rassismus, Widerstand und Empowerment
1. Oktober 2020 – 28. März 2021
Die Themen Rassismus, Kolonialgeschichte und deren Kontinuitäten werden gesamtgesellschaftlich nur sehr selten in Debatten sichtbar. Häufig findet die Verhandlung dieser Themen ohne Personen statt, die selbst von Rassismus betroffen sind. Geschichtsschreibung wird immer noch überwiegend von Menschen der Mehrheitsgesellschaft verfasst, wodurch wichtige kontroverse Perspektiven fehlen. In der Ausstellung thematisierten die Stadtlaborant*innen in ihren Beiträgen die Wechselwirkung zwischen kolonialer Vergangenheit und postkolonialer Gegenwart. Sie beleuchteten, wie rassistische Kontinuitäten in die gegenwärtige Stadtgesellschaft sowie persönliche Lebensbereiche weiterwirken.
Die Ausstellung schuf einen Raum, indem die Auswirkungen von ungleichen Machtverhältnissen sichtbar wurden. Das betrifft vor allem Menschen mit Rassismuserfahrungen, wie z.B. Schwarze Menschen, People of Color (PoC), Sinti*ze und Rom*nja, sowie Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrungen. Diese Erzählungen, Perspektiven und Erfahrungen rückten in der Stadtlabor-Ausstellung in den Mittelpunkt.
Die Beiträge entstanden in enger Zusammenarbeit zwischen dem Museumsteam und Black, Indigenous and People of Colour (BIPoC)-Expert*innen sowie Verbündeten aus Frankfurt. Die über 60 Stadtlaborant*innen waren überwiegend Teil eines Netzwerks aktivistischer oder migrantischer Initiativen Frankfurts. Aus ihrer jeweiligen Perspektive sprachen die Stadtbewohner*innen, Wissenschaftler*innen, Künstler*innen oder Forscher*innen und boten facettenreiche Formate wie postkoloniale Erkundungstouren, Podcasts zu Alltagsrassismus, Video-Interviews mit von Rassismus betroffenen Personen, empowernde Installationen und vieles mehr. Ergänzend zu den Frankfurter Positionen waren sechs künstlerische Beiträge in der Ausstellung vertreten, die über einen offene Ausschreibung für Künstler*innen ausgewählt wurden. Der partizipative Stadtlabor-Prozess zwischen November 2019 und September 2020 fand aufgrund der Covid-19-Panedmie zuerst analog und später dann digital statt.
Besucher*innen konnten sich an der Ausstellung partizipativ beteiligen, indem sie beispielsweise Orte des Widerstands, Proteste und Empowerments auf der Stadtlabor-Digital Karte markierten.
Die Ausstellung kann online in einer 3D-Ansicht besucht werden (zum kostenfreien Online-Rundgang). Es können weiterhin digitale Führungen für Schulklassen, Einzelne oder Gruppen gebucht werden.
Gemacht und gefördert von
Videos zur Stadtlabor-Ausstellung
Einführung
Thema Grenzregime & Flucht
Thema Postkoloniale Gegenwart
Thema Rassismus
Thema Empowerment & Widerstand