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Ich sehe was, was Du nicht siehst. Rassismus, Widerstand und Empowerment

Veranstaltungen


Begleitend zur Stadtlabor-Ausstellung und zur Ausstellung "Hingucker? Kolonialismus & Rassismus ausstellen" der Bildungsstätte Anne Frank fanden neun unterschiedliche Veranstaltungen statt. Sie setzten sich mit Rassismus in seinen verschiedenen Formen, seinen Macht- und Gewaltverhältnissen sowie mit seinen Verbindungen zu anderen Formen der Gewalt, wie etwa Sexismus, auseinander. Dabei ging es immer um Möglichkeiten des Handelns, Widerstands und Empowerments. Nach den Morden in Hanau setzten die Stadtlabor-Ausstellung, die Veranstaltungsreihe und die Fachtagung bewusst auf die Perspektiven der von Rassismus Betroffenen.

Hier können Sie den Veranstaltungsflyer herunterladen.

Zur Fachtagung Was ismus? Reflexion und Widerstand

Für weitere Informationen zum Veranstaltungsprogramm bitte den Text ausklappen:


 
7. Oktober 2020, 19 Uhr
Rassismus der Gegenwart – Wie sich erinnern?
In einem Europa, in dem die Nachfahren einstiger Kolonialmächte zusammen mit Menschen aus ehemals kolonisierten Ländern leben, gibt es verschiedene Blicke in die Vergangenheit. Welche Fragen ergeben sich, wenn die Erinnerungen aller miteinbezogen werden. Wer spricht bzw. wer darf über die koloniale Vergangenheit sprechen und worüber sollte gesprochen werden? Wie kann struktureller Rassismus abgebaut werden? Welche Rolle sollten Kultureinrichtungen dabei spielen?

Keynote: Joshua Kwesi Aikins, »Sich erinnern heißt: empowern«

Podiumsdiskussion: Dekolonisiert euch! Wie funktioniert ein rassismuskritischer Museumsbetrieb? Mit Dr. Anna Greve, Murat Akan, Natalie Bayer Moderation: Dr. Mahret Ifeoma Kupka

HMF, Leopold-Sonnemann-Saal

 
23. Oktober 2020, 19 Uhr
Textland-Salon
Macht.Worte.Widerworte
Sprechen über Rassismus
In diesem Salon kommen wichtige Stimmen des aktuellen Rassismus-Diskurses in Deutschland zu Wort. Ihre Sprache und Wortwahl unterscheidet sie. An diesem Abend sprechen sie über das vielen so unangenehme Wort »Rassismus« und das Denken darüber. Ein ungeliebtes, gern verdrängtes Thema. Ziel ist eine Rassismuskritik, die darauf abzielt, die Verletzbarkeit der so genannten »Anderen« sichtbar zu machen und wahrzunehmen.
Autor*innen: Zoe Hagen und Deniz Utlu, Sharon Dodua Otoo und Olivia Wenzel, Kübra Gümüsay und Max Czollek

Moderation: Hadija Haruna-Oelker

In Kooperation mit der Faust-Kultur-Stiftung

Aufzeichnung der Veranstaltung (in Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank)

 
4. November 2020, 19 Uhr
»Alles in Farbe: Let‘s talk about race«, Rasse und Rassismus
Während die Wissenschaft vom Menschen das Ordnungssystem Rasse schon lange ad acta gelegt hat, wird heute zur genetischen Vielfalt geforscht. Die Humangenetik produziert aber Vorstellungen von genetischen Besonderheiten, die sich mit geografischen Herkunftsmythen paaren. Es ist der Rassismus, der Rassen erfindet. Hinter der Einteilung von Menschen steht immer eine Macht, in deren Interesse dies erfolgt. Wir existieren nebeneinander und dann kommt der Rassismus dazu, der die Wertungen und Ungleichwertigkeiten scheinbar wissenschaftlich begründet.
Keynote: Prof. Dr. Veronica Lipphardt, »Grundlagen des Rassismus. In Sarrazins Irrgarten«
Podiumsdiskussion: Rasse, Race, Rassismus: Klärung eines vielseitigen Phänomens und seiner gesellschaftlichen Bedeutung. Mit Prof. Dr. Iman Attia, Nadine Golly, Isidora Randjelovic

Moderation: Hadija Haruna-Oelker

Bildungsstätte Anne Frank

Aufzeichnung der Veranstaltung (in Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank)

 
Veranstaltung wird ins Jahr 2021 verschoben!
2. Dezember 2020, 19 Uhr
Frankfurt in der Kolonialzeit:
Vergessen, verdrängt, relevant!
Zum Jahresende werfen das Amt für multikulturelle Angelegenheiten und das Historische Museum Frankfurt einen Blick auf die Frankfurter Kolonialzeit und darauf, wie wir uns heute dazu verhalten sollten.

Nähere Informationen unter www.stadtraumfrankfurt.de

Amt für multikulturelle Angelegenheiten

 
9. Dezember 2020, 19 Uhr
Frankfurter Abend
Rassismus in der postmigrantischen Gesellschaft
Was passiert in Deutschland, wenn komplexe gesellschaftliche Herausforderungen »ethnisiert« oder »kulturalisiert« werden? Wie fühlt man sich angesichts allgegenwärtiger, pauschalisierender, rassistischer Bilder über sich selbst? Was tun mit »guten« und »schlechten« Fremdzuschreibungen? Was hat das für Konsequenzen für das Selbstverständnis, welche Anstrengungen bringt dies mit sich?
Sprecher*innen: Roma Förderverein, Sarmina Stuman (Afghan Refugee Movement), Zerai Abraham (Ubuntu Passion Art), Ayesha Khan (8.Mai Streikbündnis), O. Hyunsin Kim
Moderation: Aisha Camara

In Kooperation mit dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt

Aufzeichnung der Veranstaltung (in Kooperation mit der Bildungsstätte Anne Frank)

 
27. Januar 2021, 19 Uhr
SayTheirNames:
Wo stehen wir ein Jahr nach Hanau?
Der Aufschrei nach den rassistisch motivierten Morden von Hanau verhallte. Verpasst wurde, über Rassismus zu sprechen, weil Corona vieles überlagerte. Die Proteste von Black Lives Matter brachten das Thema auf die Agenda in Deutschland. Der Slogan »Say their names« ist auch in Zusammenhang mit den Morden des NSU zu sehen. Er will das Schweigen über Rassismus brechen. Welche Rolle spielen die Behörden, der Mainstream, die Medien? Was gilt es strukturell zu tun, damit sich rassistische Morde nicht wiederholen?
Keynote: Newroz Duman (Initiative 19. Februar Hanau):
Say their names: In Erinnerung an die Opfer.

Podiumsdiskussion: Ferda Ataman, Ayse Gülec, Vanessa Thompson, Christian Bangel, Olivia Sarma

Moderation: Hadija Haruna-Oelker

 
4. Februar 2021, 19 Uhr
StreitBar: Rassismus –
brauchen wir einen neuen Begriff, eine neue Sprache dafür?
Die »StreitBar« steht für Kontroverse statt Konsens, Auseinandersetzung statt Abschottung: Nicht dabei zusehen, wie Konflikte in den Echokammern der Sozialen Netzwerke verschwinden. Gefeiert wird die Debatte beim Zusammentreffen spannender Gäste zu strittigen Fragen. Dieser Abend ist mit einem differenzierten und konstruktiven Streit dem breiten Themenfeld der Rassismen gewidmet.

Moderation: Hadija Haruna-Oelker

Bildungsstätte Anne Frank, Hansalle 150
Anmeldung über: events@bs-anne-frank.de

Link zur Veranstaltung auf dem YoutTube-Kanal der Bildungsstätte Anne Frank
 

11. Februar 2021, 19 Uhr
Black History Month:
Storytelling-Abend

Der Black History Month wird im Februar in zahlreichen Ländern gefeiert und würdigt die Geschichte Schwarzer Menschen. Dekolonisierung beschreibt die Verbindung von Rassismus, Kolonialismus und Wissenschaft. Einerseits wird  der historische Prozess beschrieben, der mit den Unabhängigkeitskämpfen einzelner Länder aus den kolonialen Verhältnissen beginnt. Andererseits wird darunter der andauernde Prozess verstanden, sich mit den Langzeitwirkungen zu beschäftigen. Ihnen muss sich unsere Gesellschaft stellen. Diskussionen über den Umgang mit kolonialen Objekten in Museen, Forderungen nach der Umbenennung von Straßen, einer rassismusfreien Sprache und Denkens oder einem diversitätsbewussten Kulturbetrieb zeigen die Brisanz des Themas. Der Erzähl-, Lese- und Performance-Abend regt Denkprozesse an. Die Sprecher*innen kommen aus unterschiedlichen Kontexten und bringen vielseitige Perspektiven mit. Es sind persönliche Eindrücke, gepaart mit politischen Kontexten, die an die in Afrika verbreitete Tradition der Oral History erinnern sollen.
Sprecher*innen: Itohan Osarenkhoe, Lydia Mesgina, Joanna Tischkau, FrauHerr Meko

Moderation: Hadija Haruna-Oelker

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung

jugend-kultur-kirche sankt peter
Anmeldung über: reservierung@sanktpeter.com

 
26. + 27. Februar 2021 Fachtagung:
Was ismus? Reflexion und Widerstand
Wie verlernen wir Rassismus und wie stärken wir uns, werden Verbündete, Alliierte auf dem Weg, intersektional denken zu lernen? Dieser Ansatz betrachtet Diskriminierungsstrukturen wie Rassismus, Sexismus, Klassismus, Ableismus und anderen Formen nicht isoliert voneinander. Die Konferenz widmet sich neuen Handlungsräumen und Methoden, mit dem heutigen Rassismus und der Vielfalt von Menschenfeindlichkeiten umzugehen. Denn wo Minderheiten zu einer Mehrheit werden, gibt es keine Mehrheit mehr, die einer Minderheit erklärt, wer sie ist und was sie fühlen darf.
Das detaillierte Tagungsprogramm wird in einem separaten Folder veröffentlicht. Es wird außerdem über die Website des Museums, den Newsletter »HMF News«, über die Tagespresse und die sozialen Medien bekanntgegeben.
Moderation: Aisha Camara & Anne Chebu

In Kooperation mit dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt und der Bildungsstätte Anne Frank

Zur Website der Fachtagung
Das Programm zu der Fachtagung können Sie hier einsehen: Programm Fachtagung "Was ismus? Reflexion und Widerstand"

 
20. März.2021, 19Uhr
Issa versus Illegal.
Ein szenischer Zoom-Talk von und mit Mirrianne Mahn

Basierend auf der interaktiven Homepage, die yellowdressproudcactions (Mirrianne Mahn und Hannah Schassner) für das Historische Museum erstellt haben, um Issa versus Illegal als Foto-Video-Lesegeschichte für die Zuschauer*innen zuhause erlebbar zu machen, wird am 20.03.21 ein szenischer Zoom-Talk stattfinden. Ausschnitte aus dem Stück, welche auf der Homepage explizit als Leerstellen bleiben, werden durch die Performerin Mirrianne Mahn für die Live-Kamera erspielt. Im Anschluss erzählen yellowdressproudactions in einem moderierten Gespräch, welche Rolle die Begriffe pride und allyship in ihrer Zusammenarbeit im Kontext antirassistischer Theaterarbeit haben.
Issa versus Illegal entstand bei theaterperipherie Frankfurt und hatte am 19.02.2019 Premiere.