



Fayencen aus Frankfurt
Mit dieser Leidenschaft war er nicht allein: Um 1910 entwickelte sich in der Stadt eine dichte „Szene” der Fayence-Kenner und Interessenten. Die zweite große Sammlung mit Fayencen der Frankfurter Fayence-Manufaktur von 1666 bis 1772 war bis 1944 die des HMF gewesen. Sie wurde leider zum größten Teil im Krieg zerstört. Die Sammlung Kratz war mit 800 erstklassigen Exemplaren schließlich besser als die der großen Frankfurter Museen. Nachdem die Sammlung des HMF im Krieg zerstört worden war, erwarb die Stadt 1952 die Sammlung Kratz. Im Sammlermuseum wird sie erstmals in ihrer überwältigenden Fülle präsentiert. 1952 erwarb die Stadt Frankfurt für das HMF die mit 800 Objekten umfassendste Sammlung an hochwertigen Fayencen vorwiegend aus Frankfurter und Hanauer Provenienz. Johanna Kratz, Witwe des 1945 verstorbenen Fabrikanten Wilhelm Kratz aus Kronberg, verkaufte sie der Stadt. Dieses außergewöhnliche Material hatte der leidenschaftliche Sammler über Jahrzehnte hinweg mit großer Kennerschaft zusammengetragen.